Das Ungarndeutsches Bildungszentrum erweitert sich um eine neue Mitgliedseinrichtung: Ab dem Schuljahr 2022-23 können an deutscher Sprache und Kultur interessierte Schüler die Deutsche Grundschule Debrecen besuchen. Das mit modernen Räumlichkeiten und Geräten ausgestattete Gebäude wurde am 26. August 2022 von László Papp, Bürgermeister von Debrecen, und Lajos Kósa, Parlamentsabgeordneter für die Region, an Miklós Egri, Vorsitzender des Stiftungsrats, Terézia Szauter, Hauptdirektorin, Peter Stübler, Schulleiter der Deutschen Auslandsschule und Nadine Steenfadt, Leiterin der Mitgliedseinrichtung, übergeben. Die Eröffnung der Schule im Stadtteil Vénkerti von Debrecen wurde durch die Renovierung eines früheren Schulgebäudes mit einem staatlichen Beitrag von knapp 1 Milliarden Forint ermöglicht. Nach der Einweihung des Gebäudes werden acht ungarische Erstklässler eingeschult, zu denen im Laufe des Schuljahres weitere deutschsprachige Schüler hinzukommen. Die Klassengrößen werden voraussichtlich ab dem Schuljahr 2023/24 steigen. Die Schule unterrichtet Grundschulkinder (Klassen 1-4).
László Papp, der Bürgermeister der Stadt, wies darauf hin, dass wirtschaftliche Entwicklung mit vielen anderen Bereichen, darunter auch dem Bildungswesen, zusammenhängt und dass beide miteinander Schritt halten müssen. Da sich die Stadt wirtschaftlich sehr international ausgerichtet ist und viele multinationale Unternehmen nach Debrecen kommen, erfordert auch die Bildung ein international ausgerichtetes Angebot. Knkret sind es BMW und andere deutsche Unternehmen, die sich für Debrecen entschieden haben, durch die ein erhöhter Bedarf an mehrsprachigen, gut ausgebildeten Arbeitskräften entsteht.
Lajos Kósa, Parlamentsabgeordneter für Debrecen, sagte, es sei gut zu sehen, dass mit den deutschen Investitionen in Ungarn auch immer mehr deutsche Arbeitnehmer ins Land kommen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt hat die Einrichtung einer deutschen Schule zu einer Notwendigkeit gemacht, denn die erste Frage der deutschen Führungskräfte, die in die Stadt ziehen, ist, ob es in der Stadt eine Schule für ihre Kinder gibt.
Miklós Egri, Vorsitzender des Stiftungsrates des Ungarndeutschen Bildungszentrums betonte, dass die Schule nicht nur Deutschunterricht, sondern auch entsprechendes kulturelles Hintergrundwissen vermitteln werde. Das UBZ hat darin bereits langjährige Erfahrung, da es mittlerweile insgesamt 1200 Kindergarten-, Grund- und Sekundarschüler in mehreren Städten des Landes in deutscher Sprache unterrichtet.
Peter Stübler, Schulleiter der Deutschen Auslandsschule des UBZ, erklärte, dass es erklärtes Ziel der Schule sei, die historische deutsch-ungarische Zusammenarbeit zu stärken, die Bildungsbedürfnissen der deutschen Arbeitnehmer zu zu bedienen und ganz allgemein die persönlichen Kontakte zwischen Deutschen und Ungarn zu fördern. Er betonte, dass die neue Schule nicht isoliert arbeiten wird, sondern als „Begegnungsschule“ für deutsche und ungarische Kultur, eingebettet in das Bildungs- und Kulturleben von Debrecen.
Das deutsche Bildungssystem wird sich auf die deutsche Sprache stützen. Nach Abschluss eines Jahrgangs erhalten die Kinder ein deutsches Zeugnis. Aufgenommene Schüler müssen keine Studiengebühren zahlen. Am 27. August werden die ersten Schülerinnen und Schüler in der Deutschen Grundschule des UBZ Debrecen begrüßt, wo sie unter Anleitung ihrer deutschen und ungarischen Lehrer eine Einführung in die deutsche Sprache und die Welt der Buchstaben und Zahlen erhalten werden. Die offizielle Eröffnungsfeier wird Ende Oktober stattfinden.
Quelle:
www.civishir.hu
www.dehir.hu