Wie wird im Ungarndeutschen Bildungszentrum der außerschulische, digitale Unterricht umgesetzt? Darüber berichten die Leiterinnen der Institution:
„Tradition und Innovation”- so lautet das Erziehungs- und Kultur-Programm des Ungarndeutschen Bildungszentrums Baja in zwei Worten zusammengefasst.
Als Folge der Corona-Pandemie tritt derzeit die Tradition in den Hintergrund: Die traditionelle Form der Bildung und Erziehung im Klassenraum wird durch den außerschulischen Unterricht abgelöst. Die Fahrten (u.a. in deutschsprachige Länder) wurden auf unbestimmte Zeit verschoben, auch die Inlandsreisen – wie Dorfprojekte, die Projektbesuche in ungarndeutschen Ortschaften– sind eingestellt worden. Man wird sich in den nächsten Wochen auch nicht zu den gewohnten kulturellen Veranstaltungen – zum regionalen Rezitationswettbewerb, zum Musiknachmittag oder zum ungarndeutschen Tanzhaus – ins UBZ kommen. Damit die Mitglieder der Schulgemeinschaft den Kontakt zueinander aufrechterhalten können und der Unterricht weiterhin läuft, werden aktuell die digitalen Kommunikationskanäle systematisch ausgebaut. Somit verschiebt sich der Akzent im UBZ durch die Corona-Krise voll und ganz auf die Innovation. Pädagogen stellen in einem Schnellschritt doch sehr professionell ein digitales Netzwerk auf, wo die Schüler/Innen in jedem Fach mit ihren gewohnten Lehrer/Innen interaktiv arbeiten können. In den Klassen 4-13 sind es Teams-Gruppen, die als digitales Klassenzimmer dienen, bei den Kleineren andere Kanäle, die mit Unterstützung der Eltern genutzt werden können. Sogar die Kindergartenkinder erhalten von den Kindergartenpädagoginnen regelmäßig „Sendungen“ (deutschsprachige Lieder- oder Märchenvideos, Aufgaben etc.) durch Gruppen der sozialen Medien.
Die Mitglieder der Gemeinschaft lassen sich durch die Schulschließung nicht voneinander trennen. Die Kontakte werden gepflegt, (Zu)-Haus-Aufgaben erteilt und erledigt, und den Lehrer/Innen wird es warm ums Herz, wenn ihre Schüler/Innen mit einem Smiley oder einem Herzchen spontan Rückmeldung geben.
Vor dem UBZ steht das Landesdenkmal der Ansiedlung der Ungarndeutschen. Zur Zeit der „Schwabenzüge“ gab es in Ungarn Seuchen und Not, die von den Gemeinschaften der Siedler bekämpft wurden. Die „Ulmer Schachtel“ des UBZ‘ wurde im Sommer 2019 auf den Namen „Hoffnung“ getauft, symbolhaft für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft! In diesem Sinne arbeiten wir im UBZ, und bieten allen die Zusammenarbeit und unsere Unterstützung an, um gemeinsam die Krise zu überwinden und mit neuem Schwung durch Tradition und Innovation weiterzukommen
Die Leitung des UBZ