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„Die Wunde heilt, aber die Narbe bleibt und wird immer an die Wunde erinnern.“

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Gedenkfeier der Vertreibung der Ungarndeutschen im UBZ

Das ungarische Parlament erklärte im Dezember 2012 den 19. Januar zum Gedenktag der Vertreibung und Verschleppung der Ungarndeutschen. Am 19. Januar 1946 sind nämlich die ersten Viehwaggons mit vertriebenen Ungarndeutschen aus Wudersch/Budaörs Richtung Deutschland abgefahren. Damit begann die Vertreibung von über 200.000 Ungarndeutschen. Es gab kaum eine ungarndeutsche Familie, die von den tragischen Geschehnissen nicht betroffen war. Die Enteignung, Entrechtung, Verschleppung zur Zwangsarbeit und Vertreibung bedeuteten die härtesten Schicksalsschläge in der Geschichte unserer Volksgruppe.

Der Gedenktag wurde am 19. Januar in der Aula des UBZ mit einem berührenden Programm begangen. Als Grundlage diente die wahre Geschichte einer vertriebenen Familie, die trotz aller Heimsuchungen und vieler Schwierigkeiten nach Ungarn zurückgekehrt ist.

In dem von Deutschlehrer Alfred Manz verfassten Stück geht es um ein Gemälde, das den Zusammenhalt und die Zusammengehörigkeit einer schwäbischen Familie symbolisiert. Der Vater wurde im Jahr 1943 zum ungarischen Militär eingezogen, seine Einheit wurde sofort an die russische Front verlegt, wo sie an schweren Kämpfen teilnehmen musste. Schließlich geriet er in Gefangenschaft und musste in den Kohlengruben bei Kadjevka arbeiten.

Nach mehr als fünf Jahren kehrte er im Juli 1948 abgemagert, aber voller Hoffnung zurück. In seinem Haus fand er aber nur fremde Menschen. Inzwischen wurde nämlich seine Frau mit ihrer 12-jährigen Tochter in die Ostzone Deutschlands vertrieben. Nach langem Briefwechsel konnte er erreichen, dass seine Familie 1949 aus Deutschland nach Ungarn zurückgekehrt ist. An der Grenze wurden sie jedoch als Verbrecher festgenommen und ins Gefängnis geworfen. Es dauerte vier Wochen, bis der Vater durch zahlreiche Anträge bei den ungarischen Behörden ihre Freilassung erreichen konnte. 1950 erhielten sie die Staatsbürgerschaft zurück und konnten sich durch harte Arbeit wieder ein Zuhause schaffen. Sie konnten sogar das verlorene Gemälde von den ungarischen Siedlern zurückbekommen.

Die Familie baute sich ein neues Haus in der Stadt, aber das, was für den Vater Heimat bedeutete, sein Zuhause, fand er nie richtig wieder. Viele seiner guten Freunde, Bekannten und Verwandten waren über die ganze Welt verstreut. Dies alles wird im Stück von der Oma, die damals die 12-jährige Tochter war, ihrer Enkelin in der Gegenwart erzählt.

Die Aufführung der Klasse 9.c wurde durch den Auftritt der Internatsband abgerundet, die in mehreren Abschnitten das bekannte Lied „Nach meiner Heimat, da zieht’s mich wieder“ gespielt hat. Dabei erschien auch immer wieder das Symbol der Vertreibung, ein Bündel, auf dem Rücken eines in Tracht gekleideten Paares, das traurig über die Bühne zog.

Mit diesem niveauvollen Programm wurde auch dieses Jahr würdig des Leidensweges der Ungarndeutschen im UBZ gedacht.

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