Das Staatssekretariat für religiöse und ethnische Beziehungen im Büro des Ministerpräsidentenamtes hat erneut eine Ausschreibung des Nationalitätenstipendiums veröffentlicht. Es ist eine große Ehre für die UBZ-Gemeinschaft, dass drei unserer Schülerinnen – Lilla Galambos, Enikő Szabó und Liliána Türmer – die Anforderungen erfüllt haben.
Ziel der Ausschreibung ist es, besonders begabte Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse zu fördern, die einer Nationalität in Ungarn angehören und für diese tätig sind. Das Staatssekretariat zahlt den Gewinnern monatliche Stipendien für die verbleibenden zwei Schuljahre bis zur Abiturprüfung.
Die Preise wurden am 6. März 2024 in Gyönk überreicht. Bei der Verleihung gaben Lilla Galambos und Enikő Szabó einen Einblick in den einzigartigen schwäbischen Dialekt von Hajosch aus dem Buch von Zsuzsanna Bereznai – Mária Schőn: Mentalität der Hajoscher Bauern. Auch die Jugendtanzgruppe des UBZ trat auf. Die Choreografie „Fenster“ der Lehrerin Zsanett Melcher wurde von vier Paaren aufgeführt. Josef Emmert begleitete auf der Harmonika.
Die Preisträger:
Lilla Galambos
Eine Schülerin des Nationalitätengymnasiums des Ungarn-Deutsches Bildungszentrums in Baja. Im Schuljahr 2020/2021 absolvierte sie die Vorbereitungsklasse für die deutsche Sprache, in der sie 20 Stunden pro Woche Deutsch lernte. Danach entschied sie sich für das Nationalitätengymnasium, wo sie neben der Schule die Traditionen der Ungarndeutschen erforschen und pflegen kann.
Die schulischen Leistungen von Lilla sind hervorragend, und ihre Arbeit zeichnet sich durch Präzision, Genauigkeit und Fleiß aus, womit sie ein Vorbild für andere darstellt. Sie hilft auch gerne ihren Mitschülern in der Schule oder im Internat.
Seit ihrer Geburt lebt sie in Hajosch, einer kleinen schwäbischen Stadt. Mütterlicherseits ist sie ungarndeutscher Abstammung. Ihre Urgroßmutter brachte ihr schon als Kind viele Lieder und Sprüche bei, machte sie mit schwäbischen Bräuchen vertraut und lehrte sie den hajoscher schwäbischen Dialekt. Seit ihrem sechsten Lebensjahr nimmt sie regelmäßig an den Auftritten des traditionellen schwäbischen Volkstanzvereins Hajosch teil.
Als Gymnasiastin hat sie auch selbstständige Aufgaben übernommen. Im letzten Sommer arbeitete sie als Fremdenführerin im Barockschloss von Hajosch. Sie begleitete die Gruppen in deutscher Sprache. Deutsch spielt in ihrem Leben eine sehr wichtige Rolle, sowohl in der Traditionspflege als auch in ihren Zukunftsplänen, da sie gerne Germanistik studieren möchte.
Sie hat das Nationalitäten-Stipendium verdient, da sie ihr zukünftiges Leben und die ungarndeutsche Nationalität miteinander verbinden möchte. Das Stipendium ist schon jetzt eine große Hilfe bei der Verwirklichung ihrer Ziele!
Enikő Szabó
Sie ist eine Schülerin des Nationalitätengymnasiums des Ungarn-Deutschen Bildungszentrums in Baja. Sie lebt seit ihrer Geburt in einer schwäbischen Kleinstadt namens Hajosch. Sie ist ein aktives Mitglied der örtlichen Gemeinschaft und pflegt zusammen mit ihrer Familie die nationalen Traditionen, die auch ihre Weiterbildung am Gymnasium beeinflusst haben. Schwäbischer Volkstanz spielt in ihrem Leben seit ihrem fünften Lebensjahr eine wichtige Rolle.
Ihr Vater ist der Gründer und Leiter des traditionellen schwäbischen Volkstanzvereins Hajosch.
Enikő hat mit der Tanzgruppe an vielen Veranstaltungen teilgenommen.
Sie verteilt die deutschsprachige regionale Zeitung der Ungarndeutschen in Hajosch, die Batschkaer Spuren. So können sich interessierte Leser über die Vergangenheit und Gegenwart der ungarndeutschen Nationalität in ihrer Umgebung informieren.
Enikő ist sehr fleißig und leistet eine hochwertige und präzise Arbeit. Sie erfüllt ihre Verpflichtungen immer rechtzeitig. Sie nimmt aktiv und engagiert am Leben in ihrer Gemeinde teil. Im letzten Jahr war sie für die Tanzchoreographie der Feier zum 15. März verantwortlich, und wenn es um die Dekoration des Klassenzimmers geht, kann man sich auf sie auch verlassen.
Enikős Liebe zur deutschen Sprache und ihr Engagement für die eigene Familie werden sie auch in Zukunft ermutigen, die Kultur der Ungarndeutschen kennenzulernen und die schwäbische Traditionen zu pflegen. Das Nationalitäten-Stipendium ist für sie eine große Motivation.
Liliána Türmer
Sie ist Schülerin des Nationalitätengymnasiums des Ungarn-Deutschen Bildungszentrums in Baja. Im Schuljahr 2020/2021 absolvierte sie die deutsche Vorbereitungsklasse, in der sie 20 Stunden pro Woche die Sprache lernte.
Ihre ungarndeutsche Identität verdankt sie ihrer Familie sowie der Ráday-Pál-Grundschule und -Grundkunstschule in Hartau. Seit der Grundschule spielt Volkstanz eine wichtige Rolle in ihrem Leben. Nachdem sie in das UBZ aufgenommen wurde, trat sie der Volkstanzgruppe des Gymnasiums bei, mit der sie an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen hat. Jedes Jahr findet am ersten Samstag im Februar im UBZ der Schwabenball statt, bei dem Lili ihre Tanzkünste nicht nur als Gast, sondern auch als Tänzerin präsentiert. Als Mitglied der Tanzgruppe ist sie besonders daran interessiert, das ungarndeutsche Kulturerbe und die Traditionen zu bewahren.
Liliána ist ein fröhliches, aufgeschlossenes, ausgeglichenes und fleißiges Mädchen. Sie liebt die deutsche Sprache. Sie nimmt gerne aktiv am Leben in ihrer Gemeinde teil. Als ihre Klasse eine Gedenkfeier organisierte, spielte sie eine führende Rolle bei der Entwicklung der Tanzchoreografie. Sie führt die ihr zugewiesenen Aufgaben mit Sorgfalt, Gründlichkeit und Präzision aus.
Lilis Einstellung, ihre gewissenhafte Arbeit und ihre Aktivitäten auf dem Gebiet der nationalen Traditionen haben ihr das Nationalitäten-Stipendium eingebracht, das eine zusätzliche Motivation für ihr bedeutet.
Wir gratulieren den Preisträgern und wünschen für ihr weiteres Studium viel Erfolg!
Antal Fiedler