Geschichts-Camp am UBZ
Selbstvergessen spielen, spielerisch lernen, durch Erfahrung Erkenntnisse gewinnen, sich mit Erfahrungen bereichern, sich erholen? Dies alles wurde in einem besonderen Geschichts-Camp des UBZ verwirklicht. Die Teilnehmer waren 20 Schüler und Schülerinnen aus der 5. und 6. Klasse, die Organisatoren waren Klára Szauter-Lévai, Éva Krausz und Villő Kovács.
Das Camp hieß Bronzezeit- Abenteuer in der Schwäbischen Ecke.
Das Ziel des Camps war, die historischen, ethnographischen, ungarndeutschen, wirtschaftlichen und natürlichen Werte der Siedlungen Hajosch-Tschasartet-Érsekhalma-Nadwar – der so genannten Schwäbischen Ecke – kennen zu lernen.
Als Mittelpunkt des Camps diente ein Jurten-Camp im Hof des Heimatmuseums von Érsekhalma, was für sich genommen für die Kinder schon ein besonderes Erlebnis war.
Innerhalb der 5 Tage konnte ein sehr vielseitiges Programm verwirklicht werden.
Ausgehend von der archäologischen Ausgrabungsstätte der bronzezeitlichen Erdburg in Érsekhalma konnten wir erfahren, wie sich das Leben der hier lebenden Menschen in verschiedenen Epochen verändert hat. Wir probierten Tätigkeiten und Berufe aus, die bereits in der Bronzezeit existierten und bis heute erhalten blieben oder sich mit der deutschen Besiedelung vor 300 Jahren nur wenig verändert haben.
- Wir ‚besetzten‘ die Burg: wir wanderten durch das Gelände, versuchten uns das bronzezeitliche Dorf vorzustellen und beobachteten die einzelnen Burgteile. Abgeschlossen wurde der Besuch durch Bogenschießen und Speerwerfen in der Erdburg.
- Dass auch Anknüpfungspunkte zwischen ungarndeutschen Volkstraditionen und der Bronzezeit bestehen, beweist die Sage aus Hajosch von der Erdburg als ‚Verfluchter Berg‘ (Dr Vawantschi Bearg), die die Kinder auch im Hajoscher und Nadwarer Dialekt lasen, verarbeiteten und verglichen.
- Natürlich durften die Keller in diesen Siedlungen nicht fehlen. In Nadwar lernten wir die Traditionen des Weinanbaus kennen, wo wir nicht nur den über hundert Jahre alten Keller der Familie Krausz besichtigen konnten. Mit dem Spiel ‚Wer kann mit der Hilfe von ‚Hieber?'(Saugheber) mehr Wasser aufnehmen?‘ konnten wir auch alte Gegenstände der damaligen Zeit ausprobieren.
- Zum Wiederbeleben alten Handwerks und Alltagstätigkeiten haben wir im Heimatmuseum in Érsekhalma Brot und Kuchen im Backofen gebacken und Paprikakartoffeln in einem Kessel unter aktiver Beteiligung aller Kinder gekocht.
- Wir besuchten den örtlichen Reithof, in dem die Rennpferde gezüchtet und für Rennen des ‚National Galopp‘ und des ‚Kincsem‘ Parks trainiert werden. Danach wurden bronzezeitliche Kostüme, Waffen und Schmuck angefertigt.
- Bei einer Radtour nach Tschasartet haben wir das Kellerdorf von Hajosch kennengelernt. In Tschasartet, töpferten wir in einer Töpferwerkstatt kleine Gebrauchsgegenstände aus Ton. Außerdem besuchten wir das Schwäbische Heimatmuseum, die Fassbinder- und Schreinerwerkstätten, einen interessanten Lehrpfad, die Kellerreihen vom Aussichtsturm sowie eine besondere Ausstellung mit alten Fotos über Tschasartet.
- Am letzten Abend nahmen wir mit einer ‚Bronzezeit-Party‘ Abschied, in selbstgemachter Kleidung, mit Schmuck, Waffen und kleinen Szenen, mit Lagerfeuer und Speckbraten.
- Abschließend zeigten die Kinder in Form von Plakaten, was sie während der Woche gelernt haben und welche ihre schönsten Momente in den fünf Tagen waren.
Während des gesamten Camps blieb dennoch viel Zeit für individuelle Spiel- und Freizeitbeschäftigungen.
Dieses Camp wurde zum ersten Mal veranstaltet und war äußerst erfolgreich.
‚Wir wollen nächstes Jahr wieder kommen‘, verabschiedeten sich die Kinder mit Begeisterung. Mehr Lob brauchten wir Pädagogen nicht.
Wir bedanken uns recht herzlich bei der Deutschen Selbstverwaltung Komitats Bács-Kiskun und bei der Deutschen Selbstverwaltung Baja für die finanzielle Unterstützung des Camps sowie dem Leiter des Vereins ‚Együtt Érsekhalmáért‘, János Gonda und seinen Mitarbeitern, die unsere Gastgeber waren.
Klára Szauter- Lévai
Organisatorin des Camps