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„Zu Hause mache ich abends Perlenstickerei“

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Nur wenige wissen, dass sie in ihrer Freizeit Kunstwerke macht, auf die ihr Chef und ihre Kollegen sehr stolz sind. Sie probierte eine Reihe von handwerklichen Tätigkeiten aus: Sie goss Kerzen, bemalte Glas, fertigte Gipsfiguren und begann dann, Perlen aufzufädeln. Damit beschäftigt sie sich nun, wenn sie aus dem UBZ-Kindergarten nach Hause kommt. Denn sie ist Kindergärtnerin. Es geht um Erzsébet Ostrogonácz, deren Perlenfiguren heute in Budapest zu sehen sind. Darüber haben wir gesprochen.

  • Haben die Perlen Dich gefunden oder hast Du die Perlen gefunden?
  • Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Kunsthandwerk. Ich hatte es mit Dingen zu tun, von denen ich heute sagen kann, dass sie die Vorläufer für die Perlenstickerei waren. Die Antwort auf Deine Frage ist, dass wir uns gefunden haben und es ist eine Leidenschaft für mich geworden. Ich begann mit Volksschmuck, aber nach einer Weile wurde mir klar, dass dies nicht meine Welt war. Seitdem fertige ich Modeschmuck, Märchenfiguren und verschiedene Gegenstände an.

Osztrogonácz Erzsébet

  • Wenn ich mir diesen Prozess als Laie vorstelle, denke ich, dass Du Perlen an einer Angelschnur anbringst. Aber wie werden sie zum Beispiel zu einer räumlichen Märchenfigur?
  • Ich benutze keine Schnur, sondern Ledergarn und eine dünne Perlennadel. Dies ist meine Grundausstattung. Dann habe ich noch ein Tablett, darauf sind die Perlen. Ich arbeite hauptsächlich nach einem Muster. Früher habe ich alles ausgedruckt, jetzt mache ich die Vorlagen auf einem Tablet oder Handy. Ein solches Muster enthält für jeden Schritt eine separate Beschreibung und ein Bild, woran man sich halten muss. So entstehen flächige und räumliche Ornamente und Figuren.
  • Ich versuche mir das alles noch einmal vorzustellen, und ich glaube, ich hätte weder die Geduld noch das Geschick dafür. Denn es erfordert eine ganze Menge von beidem. Habe ich recht?
  • Das ist so, aber man kann während des Übens eine Reihe von Tricks lernen, die Routinen, Handgriffe und Abläufe verbessern. Ich mache meistens abends zu Hause Perlenstickerei. Es beruhigt, entspannt und erfreut mich, wenn ein Stück fertig ist.
  • Wie lange dauert es zum Beispiel, eine Medaille herzustellen?
  • Wenn es schnell geht, zwei-drei Stunden lang, aber ich arbeitete an einer Medaille auch manchmal tagelang. Es ist sehr unterschiedlich.
  • Ich denke, es ist bei jeder handwerklichen Tätigkeit wichtig, welche Art von Rohmaterial man verwendet. Was denkst du darüber?
  • Ein Qualitätsprodukt kann nur aus hervorragenden Rohstoffen hergestellt werden, das ist kein Thema. Chinesische Perlen sind im Vergleich zu ihren japanischen und tschechischen Gegenstücken leider sehr unzuverlässig, daher verwende ich die beiden letzteren. Ich bin zufrieden mit ihnen. Ich bekomme sie von Webshops und zum Glück habe ich bereits gute Quellen.
  • In diesen Tagen sind einige Deiner Werke in Budapest zu sehen. Wie kamen sie in die Hauptstadt und wohin genau?
  • Die Stiftung für Ungarisches Kunsthandwerk schreibt zweimal im Jahr Wettbewerbe aus. Im Sommer erscheinen meist Blumen als Hauptmotiv, im Winter Objekte und Figuren mit Bezug zur Krippe. Für diese bewerbe ich mich meistens, bei Letzteren habe ich im vergangenen Jahr einen Sonderpreis gewonnen. Damals beherbergte der Donaupalast die Ausstellung, heute der Rittersaal der Basilika. Erwähnenswert ist vielleicht zur diesjährigen Ausstellung, dass sie vor 28 Jahren nach dem Vorbild der 100 Krippenausstellungen des Vatikans entstanden ist, also in diesem Jahr bereits die 28. Bethlehemer Krippenausstellung ist. Hier können Amateure, Schulen, Künstler und Kunstgewerbler gleichermaßen mit ihrer Arbeit teilnehmen, das Niveau ist also hoch.
  • Ich gratuliere Dir! Hattest Du schon einmal eine Ausstellung oder planst Du dies für die Zukunft?
  • 2018 habe ich die Objekte, die ich in Baja gemacht habe, bereits im Gemeinschaftshaus der Stadt präsentiert. Mit meiner Handwerkskollegen leiten wir einen Verein, den Freundschaftsverein der Maler- und Handwerker aus Baja, der von Gyuri Baráti gegründet wurde. Wir veranstalten gemeinsam Ausstellungen und am Freitagnachmittag organisieren wir auch den ‚Künstlermarkt‘ auf dem Tóth Kálmán Platz. Natürlich möchte ich auch eine Ausstellung meiner eigenen Werke organisieren, die auszustellenden Objekte fertige ich bereits an. Ich würde es gerne mit meiner Arbeit als Kindergärtnerin verbinden, weitere Details verrate ich aber noch nicht.
  • Vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg sowohl im Kindergarten als auch beim Perlensticken!

Fiedler Antal

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