Die Ziele der einwöchigen Konzert- und Tanzreise waren, die seit Jahrzehnten bestehende Schul- und Chorpartnerschaften zu stärken und neue zu knüpfen; darzustellen, wie im UBZ im 21. Jahrhundert ungarndeutsche Traditionen gelebt bzw. ungarische und andere Kulturwerte geschätzt werden; und das Projekt „Ulmer Schachtel nach Baja“-Projekt bekannt zu machen bzw. dafür Spenden zu sammeln.
Ermöglicht wurde die Auftrittsreihe durch die finanzielle Förderung des Ministeriums für Humanressourcen (EMMI) und des Ungarndeutschen Bildungszentrums bzw. durch die Unterstützung des Projekts von der Stadt Baja, Waiblingen und der Gemeinde Hassloch, sowie der Donaudeutschen Landsmannschaften von Speyer und Hassloch.
Als erste Station der Fahrt besichtigte die UBZ-Gruppe die Ulmer Schachtel vor dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm. Eine lebensgroße Variante des Holzschiffes – Symbol der Auswanderung und Ansiedlung deutscher Bevölkerung in Ungarn – soll 2018-19 vor dem UBZ in Baja aufgestellt werden.
In Waiblingen feierten der Oberstufenchor des Staufer Gymnasiums und die UBZ-Kulturdelegation mit ihrem gemeinsamen Auftritt im Bürgerzentrum die auf lange Tradition zurückblickende, gut funktionierende Städte- und Schulpartnerschaft Waiblingen-Baja. Das bunte, abwechslungsreiche Programm erntete großen Erfolg beim Publikum, in dessen Reihen sich Oberbürgermeister Andreas Hesky, Schulleiter Volker Losch, ehemalige UBZ-Schülerinnen, die heute mit ihren Familien in Waiblingen leben, und viele Interessenten befanden.
Auf Einladung der Donaudeutschen Landsmannschaft verbrachten die UBZ-ler einen aufschlussreichen Tag in Speyer. Mit der Führung von Landesvorsitzenden Paul Nägl und Robert Bozidarevic lernten die Schülerinnen und Schüler am Vormittag die Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen, und am Nachmittag folgte der Auftritt im ‚Haus Pannonia‘. Auf dem Programm standen ungarische Chorwerke, deutsche und ungarndeutsche Lieder und Tänze. Auch die vielseitige Tätigkeit des UBZ bzw. das Ulmer Schachtel-Projekt wurden vorgestellt, und zum letzteren Spenden gesammelt. Die Veranstaltung beehrten mit ihrer Anwesenheit auch Stefan Ihas, Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, und seine Gattin.
Als Abschluss der Reise folgte auf Einladung des Ersten Beigeordneten Tobias Meyer der Aufenthalt in Hassloch. Nach dem Empfang beim Herrn Bürgermeister Lothar Lorch besuchte die Gruppe die ‚Wiege der deutschen Demokratie‘, das Hambacher Schloss. Am Nachmittag präsentierten die UBZ-Schüler/innen ihr Können auf dem Hasslocher Weinfest, wo sie die Gastfreundschaft der Donaudeutschen Landsmannschaft von Hassloch genießen konnten.
Ob die Reise der UBZ Kulturgruppen sein Ziel erreichte? Mehr als erwartet! Die Schulpartnerschaft mit dem Staufer Gymnasium wurde intensiviert, geplant ist demnächst ein Chorbesuch in Baja. Eine neue Partnerschaft zwischen dem Fachgymnasium des UBZ und der Realschule plus und Fachoberschule Haßloch ist am Entstehen. Spenden für die Ulmer Schachtel sind gesammelt worden. Die Bajaer Schüler/innen lernten die Mehrfachidentität hautnah kennen, als Nachkommen und selber ehemalige von Ungarn vertriebene Donaudeutsche sich gefreut haben, mit den Jugendlichen paar ungarische Worte wechseln und Tschardasch tanzen zu können. Über die Bildungs-und Kulturtätigkeit des UBZ äußerten sich mehrere Zuschauer der Aufführungen folgendermaßen: „Man könnte sagen, dass ihr im UBZ die deutschen Traditionen mehr pflegt als wir in Deutschland.“
Theresia Szauter Baja, 21. Mai 2018