„Demokratie muss gelernt werden.“ Unter diesem Motto wurde ein Projekttag im UBZ organisiert. Über die Details informierte Alfred Manz, Lehrer und Koordinator der Veranstaltung.
- Wie haben die Gymnasiasten des UBZs Demokratie „gelernt“?
- Unter Beteiligung aller Schüler der 10., 11. und 12. Klasse haben wir unsere ‚Nationalitätenselbstverwaltung‘ gewählt, die aus den SchülerInnen des UBZs besteht. Natürlich nicht offiziell, aber in Form einer Simulation. Ziel war es, die Aufmerksamkeit der SchülerInnen auf die Bedeutung des Themas zu lenken. Wir haben konkretes, praktisches Wissen vermittelt, damit jeder weiß, was zu tun ist, wenn er als Wähler einer Nationalitätenminderheit am ungarischen Wahlsystem teilnehmen möchte.
- Klingt aufregend. Was ist zu tun?
- Zunächst soll man sich in das Nationalitäten-Wählerverzeichnis eintragen. Das haben wir unter anderem in unserer Einführung zu Beginn des Projekttages gesagt, die das Wahlverfahren ausführlich beschreibt. Anschließend wurden die Aufgaben bekanntgegeben und erläutert. Wir haben die 11. und 12. Klasse in insgesamt acht imaginäre Nationalitäten-Organisationen eingeteilt. Wir haben ihre Aufgaben definiert, dazu gehörten die Bearbeitung von Informationsmaterial, Benennung, Erstellung eines Programms, Nominierung von einem Kandidaten, Erstellung von Plakaten,Faltblättern und Flyern: natürlich auf Deutsch.
- Wirklich wie in einem echten Wahlkampf. Gab es eine Mitgliederversammlung?
- Ich kann mit Sicherheit sagen, dass einer der Höhepunkte des Tages die Wahlversammlung war. Jeweils ein Kandidat der acht Organisationen skizzierte in einer Wahlkampfrede die Ideen der ausgedachten Organisation, gefolgt von einem weiteren Highlight, der Abstimmung. Dies wurde auch von Schülern und Lehrern der 10. Klasse besucht. Die Stimmen wurden von den Wahlberechtigten der Liste in die Urne geworfen und dann zählte der Wahlausschuss die Stimmen aus und machte das Ergebnis zur Zusammensetzung der ‚Selbstverwaltung‘ bekannt, in die fünf der acht SchülerInnen aufgenommen wurden.
- Ich bin sehr gespannt auf das Endergebnis.
- Als Kandidaten für ihre Nationalitäten-Organisationen sind sie Mitglieder der ‚Selbstverwaltung der Ungarndeutschen des UBZs‘ geworden, basierend auf den erhaltenen Stimmen: Fábián Francia, László Varga, Bálint Mattenheim, Balázs Csáki und Blanka Égi. Sie erhielten eine Urkunde und ein Geschenk. Die anderen sind natürlich auch zu loben. Sie haben eine fantastische Atmosphäre in der Aula geschaffen
- Können wir sagen, dass die Beschäftigung ihren Zweck erfüllt hat?
- Als wir uns auf diesen Tag vorbereiteten, wollten wir, zusätzlich zu den oben genannten Zielen, dass unsere SchülerInnen verstehen, dass es bei Nationalitäten nicht nur um Musik, Tanz und Tradition geht. Es ist auch wichtig, dass unsere Schüler sehen, wie sie sich als Mitglied einer Nationalität am gesellschaftlichen und politischen Leben Ungarns beteiligen können. Die nächste Nationalitätenwahl findet 2024 statt. Wer diesen Prozess heute nur simuliert hat, kann sich in zwei Jahren schon als echter Kandidat präsentieren.
- Vielen Dank für die ausführlichen Informationen!
Fiedler Antal