Anfang Oktober haben wir mit den Zweitklässlern im Rahmen des Dorfprojekts einen Ausflug nach Bácsalmás gemacht. Dort haben wir die Blaufärber-Werkstatt besucht.
Die Blaufärber-Werkstatt wurde von Familie Skorutyák im Jahre 1879 gegründet. Das Handwerk ging vom Vater auf den Sohn über. Zurzeit wird die Werkstatt von einem guten Freund der Familie, Zoltán Bakos, geleitet.
Er und die Witwe von János Skorutyák haben uns die Werkstatt gezeigt. Herr Bakos hat über die Geschichte der Blaufärberei erzählt und die verschiedenen Arbeitsphasen vorgestellt. Er hat uns gezeigt,wie er heutzutage mit den mehr als 100 Jahre alten Maschinen arbeitet. Wir haben erfahren, wie aus einem weißen Stoff ein Blaufärberstoff entsteht. Der weiße Stoff (Leinen, Baumwolle) wird zuerst mit Papp und mit dem Druckstock gemustert. Dieser Papp ist eine grüne Masse; er bedeckt die Stellen auf dem Stoff, die am Ende weiß bleiben sollen.Tatsächlich gefärbt wird also der Rest des Stoffes. Nach dem Mustern geht der Stoff in ein Farbbad, in die sogenannte Küpe. Dort wird der Stoff mit Indigo gefärbt. Anschließend wird der Stoff gespült. Dadurch ‚entstehen‘ die weißen Muster. Und als letzte Phase wird der fertige Stoff gemangelt.
Nach der Besichtigung der Werkstatt hat Frau Edit Skorutyák (die Witwe von János Skorutyák) uns vieles über die Geschichte der Familie erzählt.
Der Höhepunkt unseres Werkstattbesuches war, als die Kinder mit kleinen Druckstöcken auf blauem Stoff auch drucken durften. Für eine kurze Zeit waren sie auch ‚kleine Blaufärber‘.
Nach dem Werkstattbesuch haben wir im Haus der deutschen Selbstverwaltung ein hervorragendes Mittagessen gegessen und am Nachmittag einen großen Spaziergang auf dem Lehrpfad ?Buntspecht? gemacht.
Das war für uns alle eine toller Projekttag!