„Wir haben es geschafft!“
Dies sagte Petra Eifried, Schülerin der Klasse 12 B des Ungarndeutschen Bildungszentrums, in ihrer Festrede auf der Abiturfeier der Institution, die am 20. Juni 2020 um 10 Uhr stattfand.
Zuvor hatten die Schüler noch eine Abschieds-Klassenlehrerstunde. In diesem Jahr verabschiedeten sie sich wegen der Pandemie in dieser Form von ihrer Schule und ihren Lehrern.
Der Ort für die Übergabe der Abschlusszeugnisse, die UBZ-Sporthalle, war diesmal – im Vergleich zu anderen festlichen Anlässen – etwas ungewöhnlich eingerichtet. Auf dem Parkett waren weiß bezogene Stühle in ausreichendem Abstand voneinander aufgestellt, auf denen wegen der immer noch bestehenden Infektionsgefahr außer den Absolventen nur ihre Lehrer und die eingeladenen Gäste saßen. Für die Eltern und die Verwandten der Abiturienten wurde eine digitale Aufnahme von der Feier gemacht, damit auch sie Teil der Veranstaltung sein konnten.
In ihrer Begrüßung verwies die Hauptdirektorin Terézia Szauter auf die besondere Situation. Sie sei sehr stolz darauf, dass trotz der erschwerten Bedingungen wegen der Pandemie 100 SchülerInnen des UBZ das Abitur erfolgreich abgelegt haben. 46 von ihnen können sowohl das deutsche als auch das ungarische Abiturzeugnis übernehmen, 36 SchülerInnen haben ein ungarisches Abitur und 18 Jugendliche verlassen die Einrichtung mit einem Abiturzeugnis und mit einem Abschluss als Hotelrezeptionist.
Im Namen der Deutschen Botschaft in Budapest gratulierte Katja Dorrmann den AbsolventInnen und ihren Lehrern. Sie betonte, dass sie das UBZ bereits mehrmals besucht hätte, auch als die Schule das Gütesiegel ‚Exzellente Deutsche Auslandsschule‘ vom Botschafter übernommen habe. Sie ist mit der hier geleisteten wertvollen Arbeit bestens vertraut und schätzt das UBZ als eine Art von Brücke zwischen Deutschland und Ungarn.
Laut Miklós Egri, dem Vorsitzenden der Trägerstiftung, ist es von großem Wert, dass jeder, der an dieser Schule ein Abitur macht, viel mehr weiß, als die Qualifikationen in seinem Zeugnis zeigen. Die Schüler des deutschen Gymnasiums in Baja haben auch solche Fähigkeiten erworben, die heute äußerst wichtig sind, wie z. B. die Debattenkultur und die dafür erforderlichen Argumente, Projektmanagement oder sogar die mehrsprachige Kommunikation.
In ihrer Rede, die auch einen historischen Ausblick enthielt, betonte die Deutsche Direktorin Dörte Christensen, die sich am Ende des Schuljahres ebenfalls verabschiedet, dass jedes Jahr talentierte und umfassend gebildete junge Menschen das UBZ verlassen, auf die Europa mit Recht zählen kann. “ Mischt Euch ein, erhebt Eure Stimme, macht diese Welt zu einer besseren Welt! “ bat sie zum Schluss die AbsolventInnen.
Im Namen Abiturjahrgangs sprachen Petra Eifried und Györgyi Csenge Maros zu den Anwesenden. „Wir haben viele gemeinsame Erfahrungen gemacht, wir haben viel gelernt, wir haben unzählige neue Erkenntnisse gewonnen. Es war nicht einfach, sich online auf die Abiturprüfung vorzubereiten, wir können aber stolz behaupten: Wir haben es geschafft! Danke an unsere Lehrer, unsere Eltern!“
Die Reihe der Festreden wurde von Johannes Schmid, einem Pädagogen aus Deutschland, Klassenlehrer der einen Abschlussklasse, beendet. Er zog eine Parallele zwischen dem Ulmer Schachtel, die auf dem Schulhof steht, und dem Papierboot, das er während der Rede von Hand faltete. Er bat die Schüler, offen zu sein und sich den neuen Herausforderungen mit Mut zu stellen!
Im Festprogramm sang der Lehrerchor des UBZ das Lied ‚Schön ist die Jugend‘, die Internatsband spielte zwei ungarische Lieder, im Vortrag von Hanna Mihálovics folgte ein Klavierstück und Eliza Emmert spielte Flöte. Wir konnten auch Jasmine Thompsons ‚Old Friends‘ bewundern, aufgeführt von Eszter Hambalkó, Kloé Reinhardt und Anna Nagyapáti.
Nach den Festreden folgte der wichtigste Teil der Veranstaltung, die Übergabe der Abiturzeugnisse und der DSD II – Sprachdiplome. Die besten Schüler erhielten Auszeichnungen für ihre herausragenden Abiturergebnisse, für die Gemeinschafts- und Sport- Aktivitäten und für die Bewahrung der Werte der Ungarndeutschen. In diesem Jahr erhielt Eliot Nagy den Kuratoriumspreis und die dazu gehörenden 100.000 HUF. Es war eine schöne Idee, dass jeder Absolvent ein Lied wählen durfte, das ertönte, als er sein Zeugnis übernahm. Alle Anwesenden freuten sich über die fröhliche Stimmung der Veranstaltung nach der bedrückten Stimmung der letzten Monate. Die Feier und das Schuljahr wurden mit der Europahymne abgeschlossen, und die Gemeinschaft des UBZ konnte zu Recht das Gefühl haben: Wir haben es geschafft!
Fiedler Antal