Anita Ivánkovich, Mathematiklehrerin des UBZ, erhielt Anfang Februar eine E-Mail von der MOL-Stiftung. Sie wurde informiert, dass sie einen der Preise des Kuratoriums gewonnen hatte, zu dem natürlich eine Urkunde gehört. Von dort stammt das Zitat: „Das Kuratorium der MOL-Stiftung fand ihre Arbeit im Bereich des digitalen Unterrichts im Jahr 2020 wertvoll und lobenswert, weshalb sie eine besondere Auszeichnung als ‚Lieblings-Online-Lehrer‘ erhalten.“
Ich habe die Preisträgerin nach weiteren Details zu dieser Auszeichnung gefragt.
Ivánkovich Anita
- Anita, meine herzlichen Glückwünsche zu dieser Ehrung! Bitte stell uns die Details vor! Wie bist Du ins Blickfeld der MOL-Stiftung gekommen?
- Seit 2007 vergibt die MOL-Stiftung jedes Schuljahr den MOL Meister-M Preis an zehn herausragende Lehrer und Junior-Trainer. Der Preis wird an solche engagierten Lehrer und Trainer vergeben, die lange Zeit im Lehrerberuf verbracht haben und vielen talentierten Schülern dazu verholfen haben, gute Plätze in renommierten überregionalen Schüler- und Sportwettbewerben zu erreichen. Es ist daher eine Art Lebenswerkpreis für die für diejenigen, die talentierte Kinder in den Bereichen Sport, Kunst und Wissenschaft fördern.
- Von wem und wie kann ein Lehrer oder ein Trainer nominiert werden?
- Das können Schüler, Kollegen und Eltern online tun. In einem Jahr wurden schonmal 700 Lehrer für den Meister-M Preis nominiert, jetzt lag diese Zahl bei 437. Auf der Grundlage der Entscheidung des Kuratoriums der MOL-Stiftung werden die zehn Besten ausgewählt. Das Kuratorium hat diesen Preis mit dem Ziel ins Leben gerufen, Lehrer und Trainer auszuzeichnen, die viel für junge Talente tun, ihnen helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln, ihre Karriere zu wählen und ihnen menschlich und beruflich als ein Vorbild dienen.
- Auf Deiner Urkunde ist dies zu lesen: Mein Lieblings-Online-Lehrer Sonderpreis. In welcher Beziehung steht das zum Meister-M Preis?
- Aufgrund der epidemischen Situation und des digitalen Unterrichts ergänzte die MOL-Stiftung den Meister-M-Preis mit einem Sonderpreis namens ‚Mein Lieblings-Online Lehrer‘, für den 160 Lehrer nominiert wurden. Unter ihnen wurden 11 Lehrer in der oben genannten Kategorie Wissenschaft, Kunst und Sport ausgewählt. Der Nominierungsprozess ist der gleiche wie für den Meister-M-Preis, aber das Ziel hat sich geändert. Man wollte die Aufmerksamkeit auf Lehrer lenken, die mit der notwendigen Innovation einen reibungslosen Übergang zum digitalen Unterricht vollzogen haben, die den Lernstoff in dieser Form auf die gleiche Weise wie im Präsenzunterricht geliefert haben und in der Lage waren, während des digitalen Unterrichts den entsprechenden Kontakt mit ihren Schülern aufrecht zu erhalten. Zusätzlich zur ideellen Anerkennung bekommt jeder Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 200.000 HUF.
- Wie bist Du zu einer Kandidaten geworden?
- Das Kuratorium der MOL-Stiftung sandte den Antrag in Form einer E-Mail an mehrere Bildungseinrichtungen, darunter auch an uns, also an das UBZ. Wir erhalten viele Bewerbungsbenachrichtigungen, und wie die anderen, habe ich auch diese an meine Schüler weitergegeben. Mehrere haben es gelesen und mich gebeten, den Link mit den Details der Nominierung zu senden, weil sie dachten, dass ich diesen Preis verdient hätte, was mich sehr freute. Im November 2020 füllten sie jeweils ein Formular aus, in dem sie zunächst einige Gedanken über sich selbst und dann eine Beschreibung von mir schreiben mussten, die auf zwei Aspekten beruhte: Aus menschlicher und beruflicher Sicht, warum halten sie mich für diese Auszeichnung geeignet? Die Nominierung war also keine Kleinigkeit. Sie brauchte Zeit und Energie.
- Kann man wissen, wer und wie viele Leute Dich nominiert haben?
- Die Stiftung war auch in dieser Hinsicht äußerst fair, daher wurde ich über meine nominierenden Schüler unter Berücksichtigung des Datenschutzes und aller Rechte auf Privatsphäre informiert. Ich habe insgesamt 23 Nominierungen erhalten. Meistens aus den Abschlussklassen des letzten Jahres und Schüler aus meiner eigenen Klasse, die im Frühjahr Neuntklässler waren. Im März 2020 begann ich den Epidemie bedingten Online-Unterricht mit 37 Schülern, die vor dem Matheabitur standen. Dank der guten Beziehung, die wir im Laufe der Jahre aufgebaut haben, konnten wir auch online miteinander weiterarbeiten. Ich habe jeden Tag interaktiv Unterricht gegeben, damit wir so weitermachen konnten, als wären wir in der Schule. Ich habe auch auf die emotionalen Bedürfnisse meiner Schüler geachtet, was neben dem Lernstoff in einer unsicheren, unbekannten Situation sehr wichtig war. Sie konnten mich jederzeit mit mathematischen oder anderen Problemen aufsuchen. Alle meine Zwölftklässler erbrachten die beste Leistung im Matheabitur, die man von ihnen erwarten konnte. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich ihre Rückmeldungen am Ende des Schuljahres gelesen habe und hatte keine Ahnung, was für eine Überraschung mich noch erwartete. Vielen Dank an die MOL-Stiftung für die Schaffung dieser Auszeichnung, die den Schülern die Möglichkeit gab, meine Arbeit auch auf diese Weise anzuerkennen. Ich bin meinen Schülern für die Nominierungen dankbar! Ich bin unbeschreiblich froh, dass sie die Mühen auf sich genommen und über mich geschrieben haben! Es ist auch toll, Feedback in dieser Form zu erhalten, dass sie mit meinem Online-Unterricht zufrieden waren. Für mich gibt es keine größere Anerkennung als eine Auszeichnung mit der Unterstützung meiner Schüler zu bekommen. Diese Rückmeldung gibt auch viel Energie und Motivation, um engagiert weiter-zuarbeiten.
- Anfangs war es nicht einfach, sich auf digitalen Unterricht umzustellen. Welche Hilfe hat die Institution selbst, das UBZ, für diese Arbeit gegeben?
- Das UBZ war auch auf diese unerwartete Situation gut vorbereitet. Wir hatten unsere Bildungsplattform bereits im Voraus, wo wir die Online-Stunden abhielten. Wir mussten uns nicht um die Einrichtung kümmern, sodass wir keine Tage der Vorbereitung verloren haben. Alle Schüler hatten eine Schul-E-Mail-Adresse, sodass wir am Montag unmittelbar nach der Ankündigung am Freitag mit dem Online-Unterricht beginnen konnten. Das UBZ war dabei wie so oft anderen Schulen gegenüber einen Schritt voraus. Die ständige Weiterentwicklung unserer Schule gilt auch für digitale Kompetenzen, sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Die moderne technische Ausstattung vom UBZ war ebenfalls eine große Hilfe, sodass jeder Schüler, der es benötigte, sofort Zugang zu einem digitalen Gerät hatte. Ich habe auch von Seiten der Schule volle Unterstützung für meine Arbeit bekommen. Ich möchte mich auch bei der Schule dafür bedanken.
- Du bist im November 2020 für die Auszeichnung nominiert worden, jetzt sind wir im Jahr 2021. Wie haben Deine Absolventen des letzten Jahres von der Möglichkeit einer Nominierung erfahren?
- Seit ich unterrichte, bin ich mit all meinen früheren Gruppen in Kontakt geblieben. Darüber hinaus blieben viele der Klasse 12. d des letzten Jahres hier in der Klasse 13 im UBZ. Ich unterrichtete auch die Schüler der Klasse 12.c des letzten Schuljahres und erhielt auch Nominierungen von ihnen.
- Du hast erwähnt, dass der Postbote die Urkunde gebracht hat, aber ich nehme an, dass die Preisverleihung nicht ausbleiben wird, auch wenn sie online durchgeführt werden muss.
- Am 8. April 2021 fand eine Online-Preisverleihung statt. Die Preisträger wurden vorgestellt und wir konnten uns eine Kurzfilmzusammenstellung ansehen, die über uns gemacht wurde. Der Präsident der MOL-Stiftung, Dr. András Perczel, begrüßte uns. Das Programm endete mit einer Cello- und Klavierperformance von zwei Schülern, die das MOL-Talentsuchprogramm gewonnen haben.
- Nochmals herzlichen Glückwunsch und ich wünsche Dir eine weiterhin erfolgreiche Karriere! Vielen Dank für das Gespräch!
Fiedler Antal