Der landesweite Deutschwettbewerb für Schüler der 9. und 10. Klassen wurde dieses Jahr zum dritten Mal in der Organisation des Ungarndeutschen Bildungszentrums ausgetragen. Der diesjährige Wettbewerb unterschied sich jedoch von den vorherigen, denn während der Wettbewerb während der Pandemie online stattfand, wurde das Finale diesmal live im UBZ abgehalten.
In der letzten der drei Runden des Wettbewerbs mussten die dreiköpfigen Mannschaften ihre Schule mit einer vorbereiteten Präsentation vorstellen, der Vorstellungen folgten Text- und Hörverständnisübungen und schließlich Situationsübungen. Alles auf Deutsch, versteht sich. Es gab zwei Kategorien für die Teams: A2-B1 und B2-B2+. In beiden Kategorien bewertete eine dreiköpfige Jury die Teilnehmer:
In der Jury der Kategorie A2-B1 haben unter dem Vorsitz von Frau Dr. Zsuzsanna Gerner (Dozentin Lehrstuhlleiterin an der Universität in Pécs) Frau Melinda Kirch von der ZfA und Herr József Weigert, Institutsleiter der Ungarndeutschen Pädagogischen Institutes die Punkte vergeben. Die Mannschaften auf dem Niveau B2-B2+ wurden von der Vorsitzenden des Ausschusses Frau Dr. Erzsébet Knipf (Professor Emerita, Germanistisches Institut ELTE Budapest) sowie von Frau Gabriella Hahner-Feth (Direktorin des Kisfaludy Gymnasiums in Mohács und von Réka Bártfay (Goethe Institut Budapest) bewertet.
Das Motto des Wettbewerbs lautet Deutsch macht Spaß. Darin kam auch das Ziel des Wettbewerbs zum Ausdruck, nämlich die deutsche Sprache zu fördern und die Sprachkenntnisse der Schüler zu entwickeln und zu unterstützen. Wir haben Frau Dr. Knipf gefragt, was ihrer Meinung nach junge Menschen heute ermutigt, Deutsch zu lernen und an Wettbewerben in deutscher Sprache teilzunehmen:
„Solche Einrichtungen wie das UBZ tun viel für die deutsche Sprache und die deutsche Kultur sowie ihre Deutschlehrer durch Kontakte ins Ausland und durch den Unterricht in Geschichte und Literatur in deutscher Sprache. All dies sind wichtige Motivationsfaktoren, durch die die Schüler zweisprachig werden, nicht einsprachig, nicht überwiegend einsprachig, sondern zweisprachig. Das ist ein riesiger Vorteil und ich denke, das ist das Wichtigste. Andererseits haben diese Schüler vielleicht auch Pläne, mit einem deutschen Sprachbezug zu arbeiten oder zu leben. Sie können auch etwas im Bereich der Germanistik beginnen. In Ungarn gibt es zahlreiche Unternehmen, für die Deutsch- und Englischkenntnisse unerlässlich sind. Es ist wichtig, eine solide Grundlage in Englisch zu haben, zu der Deutsch ein Pluspunkt ist, der die Attraktivität des Kandidaten erhöht.“
Eine der Organisatoren des Wettbewerbs, Erzsébet Kemmer, vertrat eine ähnliche Ansicht:
„Ich denke, dass es gerade hier in Ungarn eine sehr starke deutsche Minderheit gibt, die viele Schulen hat und kulturell aktiv ist. Das bedeutet, dass jeder, der hier in Ungarn lebt, diese Kultur, diese Tradition kennen lernen sollte, ein wenig Deutsch sprechen sollte. Zweitens denke ich, dass, obwohl heutzutage die aktuelle Sprache die Computersprache, also Englisch ist, ist Deutsch die Sprache, mit der man in Europa viel machen kann oder mit der man kommunizieren kann. Und drittens denke ich, und das ist meine persönliche Meinung, dass Deutsch eine schöne Sprache ist, die es wert ist, gelernt zu werden, auch wenn sie nicht so einfach ist, denn es gibt viele Ausnahmen.“
Vor dem Wettbewerb wiederholten die meisten Teilnehmer nervös den Text, den sie für die Präsentation geschrieben hatten, aber die Anspannung ließ mit der Zeit nach. Im Laufe des Tages hat man trotz der konzentrierter Arbeit immer wieder ein Lächeln auf den Gesichtern der SchülerInnen sehen können. Die Organisatoren sind also dem Motto des Wettbewerbs treu geblieben; Deutsch hat wirklich Spaß gemacht.
Am Ende des Tages lagen die Ergebnisse vor. Der erste Platz in der Kategorie A2-B1 ging an die Mannschaft 2 RM (Szent István Gimnázium, Budapest), die SchülerInnen vom Team Le Monke (Szent István Gimnázium, Budapest) belegten den zweiten und das Team Bierussia Dortmund (Városmajori Gimnázium, Budapest) den dritten Platz. In der Kategorie B2-B2+ ging der erste Platz an das Team Automobil (Valeria Koch Schulzentrum, Pécs), der zweite an BBB-Struktur (Audi Hungaria Schule, Győr) und der dritte Platz an das Team OrchIdeen (UBZ, Baja).
Der Wettbewerb wurde vom Ministerium für Humanressourcen im Rahmen des Nationalen Talentprogramms unterstützt. Die drei Gewinner erhielten wertvolle Preise und alle Teilnehmer ein Geschenkpaket.
Wir hoffen, im nächsten Jahr ebenso viele talentierte SchülerInnen in unserer Einrichtung begrüßen zu können, um die deutsche Kultur und Sprachtradition zu pflegen und weiterzugeben.
UBZ- Mediengruppe