Das UBZ freut sich, durch Schüler und Lehrer des Fachgymnasiums einen Beitrag Ungarns zu dem spannenden europäischen Projekt „In Vindo Varietas“ leisten zu können. Ich sprach mit Teréza Eperjesi- Fehér, stellvertretende Direktorin des UBZ Fachgymnasiums und Leiterin des Projekts, über die Details.
– Erzähle uns bitte, welche Möglichkeiten ein internationales Projekt zum Thema Wein für die Schüler des UBZ bietet!
– Es handelt sich um ein von der Europäischen Union gefördertes Erasmus-Plus-Projekt, das in Partnerschaft mit Schulen durchgeführt und von der KMK (Kultusministerkonferenz) betreut wird. Beteiligt sind Berufsbildungseinrichtungen aus drei weiteren Ländern – Frankreich, Italien und Ungarn – koordiniert von einer Schule in Deutschland. Die Idee ist, dass die Schüler aus den verschiedenen Ländern sich gegenseitig kennenlernen, die Produktion und Vermarktung von Wein erfahren und so einen Einblick in die Welt des Tourismus und der Gastronomie, ihrer zukünftigen Fachrichtung, erhalten. Im Rahmen des Projekts wird aus zertifiziertem Rotwein von jeweils einem Weingut aus den historischen Weinregionen der vier Länder – in unserem Fall das Weingut Knehr im Dorf Hajós – ein „verschnittener“ Cuvée von 500-500 Litern hergestellt. Die Teilnehmer erkunden die Welt des Weinbaus, der Weinherstellung und des dafür notwendigen Marketings durch Reisen und Online-Zusammenarbeit, alles in englischer Sprache. Der Cuvée wird den Namen „In Vino Varietas“ tragen und teilnehmenden Institutionen werden etwa 700-700 Flaschen davon bekommen.
– Wo steht das Projekt jetzt?
– Wir sollten uns nun eigentlich schon dem Ende des 24-monatigen Programms nähern, das im Oktober 2019 startete, aber wegen der Pandemie und der damit verbundenen Probleme wurde das Projekt zweimal um jeweils sechs Monate verlängert. Bisher haben noch keine Reisen stattgefunden, und wir haben es erst vor wenigen Tagen geschafft, unseren Wein nach Besigheim, Deutschland, zu transportieren. Auf einem Online-Meeting in der vergangenen Woche hat jede Schule ihre Vorstellungen zu dem Projekt, das sie umsetzt, dargelegt. Diese dienen als Grundlage für die Planung der Reisen, die nächste Woche bei einer weiteren Videokonferenz abgestimmt werden.
– Was sind das für Ideen und Pläne?
– Nach der Online-Zusammenarbeit ist es nun an der Zeit, sich persönlich zu treffen. An jeder Reise werden 8 Schüler und 2 begleitende Lehrer teilnehmen. Im September 2021 werden die Schüler dann tatsächlich in einem Weingut in Besigheim an der Weinherstellung arbeiten. Das bedeutet einen 8-tägigen Aufenthalt. Es folgen jeweils 6 Tage in Italien und Frankreich im Dezember 2021 und Februar 2022. In einem Weinkeller in Triggiano, in Italien, in der Region Puglia, lernen die Schüler, wie man Etiketten für Weinflaschen herstellt und erfahren etwas über die dazugehörigen grafischen Techniken. Im Osten Frankreichs, in der Nähe von Lyon, in der Stadt La Motte Servolex, wird das Thema der Weinanbau sein. Im April 2022 wird dann schließlich gemeinsam an der Ausarbeitung eines Weinmarketingplans für das Weindorf Hajos gearbeitet, natürlich unter Mitwirkung entsprechender Fachleute.
-Dieses Projekt ist in der Tat eine große Unternehmung, von der alle Beteiligten profitieren können. Ich gehe davon aus, dass das Projekt gut angenommen wird?
– Ja. Die Schüler und wir Lehrer freuen uns auf die Programme. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Pandemie nicht mehr stören wird und alle Reisen organisiert werden können! Wir wollen die Weinkultur als europäisches Erbe in das Leben unserer Kinder bringen, und es ist auch wichtig, die Herstellung von Wein zu fördern, d.h. dieser Tätigkeit eine unternehmerische Perspektive zu geben, mit viel Marketingwissen, das für die Führung eines Weingeschäfts unerlässlich ist. Es ist ein gutes Gefühl, all das im Rahmen eines EU-Projekts, in enger Zusammenarbeit mit Institutionen und Weingütern aus vier europäischen Ländern tun zu können!
– Herzlichen Dank für die Informationen! Viel Erfolg weiterhin bei dem Projekt! Ich hoffe, dass ich im September hier auf unserer Webseite über die Deutschlandreise berichten kann!
Antal Fiedler